Der Rhein: Fluch und Segen eines Flusses
29. September 2017
90 Jahre nach der Jahrhundertflut wurden die Ereignisse im Seminarzentrum Stein Egerta in Erinnerung gerufen und Fragen zur Zukunft des Rheins gestellt. «Alles, was du angepflanzt hast, ist ertrunken», «Es hat furchtbar gerauscht», «Das Haus ist wie ein Kartenhaus zusammengebrochen»: Der Dokumentarfilm «Ein Land in Not» von Arno Oehri und Elmar Gangl veranschaulicht eindrücklich, was sich Ende September 1927 abspielte. In 40 Minuten werden Archivaufnahmen und alte Fotos gezeigt, kommen Zeitzeugen zu Wort, die ihr persönliches Erleben der Katastrophe schildern.
Schutt und Schlamm
Insgesamt 14 Frauen und Männer erzählen von ungestümen Wassermassen, die sich auf Strassen, Plätzen und Feldern ausbreiteten, überfluteten Wohnungen, der nächtlichen Flucht auf den Schellenberg und den erheblichen Schäden, die der Dammbruch in Schaan vor 90 Jahren verursachte. «Die Hälfte des Landes war verwüstet», «Überall Schutt und Schlamm», «Viele Familien verloren ihr gesamtes Hab und Gut». In der Stein Egerta hatten Interessierte die Gelegenheit, den Film zu sehen und sich so die dramatischen Ereignisse von damals vor Augen zu führen.
Zukunft des Flusses
Heute ist der Rhein begradigt und vertieft, auch einen Dammbruch hat es seither nicht mehr gegeben. Die Menschen fühlen sich in Sicherheit und es wird sogar über eine Rheinaufweitung diskutiert. Unter der Leitung von Moderator Daniel Quaderer diskutierten am Dienstag neben Arno Oehri und Elmar Gangl auch Emanuel Banzer, Leiter des Amts für Bevölkerungsschutz, und Andi Götz, Geschäftsführer der Werkstatt Faire Zukunft, über die Aspekte einer Rheinaufweitung. «Die liechtensteinischen Dämme sind in die Jahre gekommen und zum Teil sanierungsbedürftig. Im Rahmen dieser Sanierung wird nun diskutiert, den Rhein an verschiedenen Stellen aufzuweiten», erklärte Emanuel Banzer. Die Meinungen auf politischer Ebene seien dazu aber abschliessend noch nicht gemacht.
Sicherheit ist gewährleistet
Einer, der die Rheinaufweitung befürwortet, ist Andi Götz. Er bezweifelt, dass eine grössere Dammsanierung, ohne den ökologischen Aspek zu berücksichtigen, eine Baubewilligung erhalten würde. Zumal Massnahmen in Sachen Ökologie dringend notwendig seien. «Die Fischbestände im Rhein sind sowohl bezüglich der Menge als auch der Artenvielfalt in einem katastrophalen Zustand», so Götz. Die Renaturierung des Rheins würde aber auch den Bürgern zugute kommen. Sie würden die geschaffenen Naherholungsgebiete gerne annehmen, ist der Naturschützer überzeugt und betonte: «Die Aufweitung ist eine Chance, die wir nicht verpassen dürfen.» Bedenken in Bezug auf die Sicherheit konnte Emanuel Banzer entkräften: «Aufweitungen, wie wir sie für den Alpenrhein andenken, sind in Europa schon hundertfach ausgeführt.» Wenn sich das Land für eine Aufweitung entscheide, werde diese mit Erfahrung und dem Stand der heutigen Technik so realisiert, dass die Aufweitung funktioniere. «Die neu zu errichtenden, rückversetzten Dämme sind nachvollziehbar stabiler als bestehende sanierte Dämme». (Silvia Böhler, LVO)
Nahmen sich der Themen Hochwasser und Rheinaufweitung an: Elmar Gangl, Arno Oehri, Andi Götz und Emanuel Banzer. (Foto: Paul Trummer)
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