Bericht zur Stein Egerta-Veranstaltung "Fünf Jahre Casinos in Liechtenstein"
19. April 2022
Vor fünf Jahren wurde in Liechtenstein das erste Casino eröffnet – und es sind auch bereits fünf Casinos, die mittlerweile in Betrieb sind: Eines in Schaanwald, eines in Ruggell, eines in Bendern, eines in Triesen und eines in Balzers. Dazu kommen drei weitere Spielbanken, deren Gesuch um eine Bewilligung derzeit vom Amt für Volkswirtschaft (AVW) geprüft werden.
Zwei Betriebe sind praktisch schon startklar: Das Casino Maximus der MCL-Resorts AG in Schaan und das «Entertainment-Casino» der LV Investment AG in Eschen. Beim Gesuch Nummer drei handelt es sich um eine Spielbank mit Standort an der Landstrasse in Schaan, die «Plaza» heissen soll. Doch damit nicht genug: Zwei weitere Projekte – das «Castle Casino» in Vaduz und ein Casino im Schaaner Rietacker – sind in der Pipeline.
Angst um die Reputation des Landes
Diesen Überblick gab am Donnerstagabend Thomas Gstöhl, Leiter der Abteilung Geldspielaufsicht beim AVW. Er war von der Erwachsenenbildung Stein Egerta eingeladen worden, in einem Vortrag über die neuesten Entwicklungen auf dem Liechtensteiner Geldspielmarkt zu informieren.
Aus aktuellem Anlass wurde extra ein weiterer Punkt mit aufs Programm genommen: Die Anti-Casino-Verfassungsinitiative der IG Volksmeinung. Diese Thematik sorgte denn auch prompt für eine hitzige Diskussion.
«Keine Casinos, sondern Spielhöllen»
Mehrere Vertreter der IG Volksmeinung waren am Vortragsabend anwesend – und sie nutzten die Gelegenheit, ihre Meinung kundzutun. «Wir haben ein Riesenproblem mit den Casinos», sagte IG-Mitglied Guido Meier. Er befürchtet, dass Liechtenstein aufgrund der hohen Anzahl Casinos auf mittlere Frist die Reputation ruiniere – «und da wir ein verletzliches Land sind, können wir es uns nicht leisten, dass unsere Nachbarstaaten uns angreifen.» Unterstützung erhielt er von einem weiteren IG-Vorstand: «Wir haben keine Casinos, wir haben Spielhöllen.»
«Keine Regulierung in zwei, drei Jahren»
Auch von der Gegenseite – also von den Betreibern selbst – waren Vertreter am Vortragsabend anwesend, unter anderem Martin Frommelt, Mediensprecher der Casinos Austria in Liechtenstein. Er wies etwa auf die Regeln hin, die in Sachen Spielerschutz gelten, aber auch darauf, dass die Casinos Austria bereits vor Jahren vor dem Wechsel von einem Konzessions- zum Bewilligungsverfahren gewarnt habe. Dieser Wechsel und die damit einhergehende Marktöffnung haben es überhaupt möglich gemacht, dass in Liechtenstein so viele Spielbanken den Betrieb aufnehmen können. Mit Blick darauf sagte Frommelt: «Der freie Markt reguliert sich nicht innert zwei, drei Jahren.» Aber bei der IG Volksmeinung fand er mit seinen Argumenten kein Gehör.
AVW-Gelspielaufseher Gstöhl versuchte derweil, eine objektive Sicht anhand von aktuellen Zahlen und Fakten darzulegen. «In der Wahrnehmung haben wir im Land einen riesigen Geldspielmarkt, aber de facto decken wir nur einen winzig kleinen Teil des Angebots ab.» Er wies darauf hin, dass in Liechtenstein Onlinecasinos nicht erlaubt sind, genauso wenig wie Geschicklichkeits-Geldspielautomaten in Gaststätten oder Pokerturniere ausserhalb der Spielbanken. «Ausserdem gibt es bei uns keine Spielhallen oder Wettbüros wie etwa im benachbarten Feldkirch», so Gstöhl.
Neue Progression senkt Attraktivität des Standorts
Neben dem «Wildwuchs», wie es viele Casinogegner nennen, gab es aber noch weitere strittige Punkte – beispielsweise, wie viel Umsatz und Gewinn die im Land ansässigen Spielbanken machen. Diese Zahlen sind nicht öffentlich bekannt. Geldspielaufsicht-Leiter Gstöhl liess aber mit Blick auf Casinos in der Schweiz durchblicken: «Nicht alle Betriebe schreiben schwarze Zahlen.»
Er bejahte indessen, dass es für die Anbieter attraktiv sei, sich in Liechtenstein niederzulassen, wies aber gleichzeitig darauf hin, dass die Regierung schon etwas unternommen habe, diese Attraktivität etwas zu senken.
Seit dem 1. Januar 2022 ist in Liechtenstein die neue Spielbankenverordnung in Kraft, womit die Progressionssätze für die Geldspielabgabe angehoben wurden. Auch das Verhältnis zwischen Tischspiel und Spielautomaten wurde neu festgelegt: Bisher musste ein Casino auf 20 Automaten einen Spieltisch betreiben. Neu dürfen nur noch 15 Automaten auf einen Tisch kommen. Gerade für kleinere Betreiber wird das Geschäft damit weniger rentabel. (Valeska Beck, Liecht. Vaterland)
Thomas Gstöhl und Daniel Quaderer anlässlich der Veranstaltung am 14. April im Seminarzentrum Stein Egerta in Schaan. Foto: Daniel Schwendener
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